Was macht den Reiz des Bodyboarding aus? Die Gefahr zu spüren, die die mächtige Naturgewalt ausstrahlt? Der Geschwindigkeitskick, wenn eine Welle einen erfasst und im glitzenden schaumigen Nass bis an den Strand trägt? Ist es die ästhetische Schönheit des Meeres und der Wellen, die man mit allen Sinnen erlebt? Der Geschmack von Salz im Mund? Sind es die rasanten Manöver in den Wellen, mit denen man sich aneinander messen kann? Sicherlich tragen all diese Aspekte dazu bei, dass das Bodyboarding ein so beliebter Wassersport geworden ist. Auch der geringe Materialaufwand, die verhältnismäßig unkomplizierten Transportmodalitäten und der recht einfache und schnelle Einstieg sprechen für diese Sportart. Auch ungeübte Neueinsteiger kommen bei passenden Wellenbedingungen im Weißwasser schon nach wenigen Stunden auf ihre Kosten, so dass einem perfekten Wassersport-Urlaub nichts mehr im Wege steht.
Nach obenAuch wenn viele Hersteller für ihre verwendeten Materialien und Bauweisen unterschiedliche, teils erfundene Bezeichnungen verwenden, um sich von der Konkurrenz abzuheben, lassen sich doch einige grundlegende Abgrenzungen und Einordnungen vornehmen.
Bodyboards unterscheiden sich fundamental durch das Material des Kerns. Der preiswerteste Kern, der sich nur sehr eingeschränkt für den Bodyboard-Sport eignet, ist der EPS-Kern. Hierbei handelt es sich um hochverdichtetes Styropor, das sehr preiswert in der Herstellung, jedoch auch leider nicht besonders robust ist. Insbesondere schwerere Surfer können, sobald sie mit ihren Kickboards das Weißwasser verlassen und sich richtig in die Welle begeben, möglicherweise ihr Board zerbrechen. Empfehlenswerter sind Kernmaterialien aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP). Die PP Boards sind zwar stabiler, haltbarer und nur etwa halb so schwer wie PE-Varianten, dafür haben PP Boards jedoch den Nachteil, dass sie in kälterem Wasser an Steifigkeit gewinnen und sich daher die Flex-Eigenschaften verschlechtern. Daher ist gerade für europäische Verhältnisse der PE-Kern besser geeignet, auch wenn Polypro haltbarer ist und auch dem Eindringen von Wasser besser vorbeugt.
Die Unterseite von Bodyboards sollte möglichst glatt und widerstandsfähig sein. Schließlich kann gerade die Unterseite auch mal Bodenkontakt haben, was je nach Strand problematisch werden könnte. Um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten, kommt häufig HDPE (High-Density Polyethylen) zum Einsatz, eine leicht biegsame, glatte widerstandsfähige Platte, die von unten in das Board einlaminiert wird. In der Geschwindigkeit und der Widerstandsfähigkeit, aber auch im Materialpreis, wird HDPE nur noch von Surlyn übertroffen. Dieses Material versteckt sich hinter der Bezeichnung Slick.
Das Tail Design, also die Form des Bodyboards an der Kante, die am Körper des Surfers anliegt, hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Fahreigenschaften. Daher ist es wichtig, in Bezug auf Tail und Nose Design das richtige Boogieboard auszuwählen.
Eine "normale" Nose-Breite wäre etwa 13" (also etwa 33 cm). Darunter liegende Nose-Breiten sind eher schmal.
Unsere Bodyboard-Kaufempfehlung für Einsteiger und Anfänger: Ein Crescent Bodyboard mit einer breiten Nose!
Insbesondere bei Bat Tail Boards, bei denen die Kontrolle und der Geradeauslauf auf Grund der Tail-Form problematisch ist, aber auch bei anderen Bodyboards werden Channels
auf der Unterseite integriert. Hierbei handelt es sich um längs verlaufende kanalförmige Auswölbungen an der Unterseite des Boards. Entgegen eingiger Vorurteile dienen Channels
nicht dazu, die Endgeschwindigkeiten zu erreichen, sondern das Gegenteil ist der Fall: Die größere Oberfläche an der Unterseite und die Verwirbelungen unter dem Board
haben einen bremsenden Effekt, was dem Bodyboarder wieder eine bessere Kontrolle zu Lasten der Geschwindigkeit gibt.
Bei Stringern handelt es sich um Verstärkungen, die längs in den
Bodyboard-Kern einlaminiert werden und die Steifigkeit und Stabilität des Surfboards erhöhen sollen.
Warme Wassertemperaturen, besonders schwere Bodyboarder oder spezielle Surf-Styles (z.B. Dropknee Bodyboarding,
Standup Boarding) sind nur einige Gründe, aus denen die Rider zu Stringern greifen sollen. Denn ein zu weiches
Board mit zu viel Flex gleitet nicht vernünftig durchs Wasser und macht das Bodyboard reaktionsunfreudig und
langsam. Im Idealfall werden die Stringers aus Carbon gefertigt, um das Gesamtgewicht im Rahmen zu halten.
Wenn es um Rails geht, spricht man von der Form der Board-Kanten, genauer gesagt vom Verhältnis der unteren
Bodyboard-Kante zum so genannte Kimmknick, also der oberen Kante, beispielsweise 50/50 oder 60/40.
Am verbreitetsten ist das Verhältnis 60/40, da es für die meisten Spotbedingungen sehr gut geeignet ist. Die 50/50
Rails werden häufig als etwas stabiler, aber auch ein wenig langsamer angesehen. Ein Grund dafür ist auch,
dass hierbei mehr Wasser auf das Deck laufen kann, was das Gleiten erschwert und den Drag erhöht. Individuell auf den Surfer abgestimmte
Kauftipps holt man sich am besten im Gespräch direkt in einem Bodyboard Shop.
Welche Länge soll ich kaufen? Für eine erfolgreiche Session in der Welle ist die passende Größe des Bodyboards von entscheidender Bedeutung. Wählt man das Board zu klein, bietet es für das Gewicht des Surfers nicht genug Oberfläche und Auftrieb, um eine Welle zu nehmen. In dem Fall rollt die Welle einfach unter dem Bodyboarder weg. Größere Boards sind also für Einsteiger leichter anzupaddeln und die Wellenausbeute ist höher. Wählt man das Bodyboard jedoch zu groß, verliert das Board an Wendigkeit und die Steuerung reagiert träge. Um den Fahrspaß und das Erfolgserlebnis im kühlen Nass zu garantieren solltest du daher tendenziell lieber ein etwas zu großes als ein etwas zu kleines Board wählen.
Zur Ermittlung der geeigneten Länge werden verschiedene Kriterien herangezogen, nämlich das Körpergewicht und Körpergröße des Surfers, Revierbedingungen (Brandung, Wellenhöhe, ...), Könnerstufe und Sportlichkeit. Für eine erste Orientierung und zur Vereinfachung berücksichtigen wir hier zunächst nur Gewicht und Größe. Als Faustregel gilt:
Prinzipiell reicht für das ganz spartanische Bodyboarding das Board alleine aus. Aus praktischen und sicherheitstechnischen Gründen kann jedoch folgendes Zubehör sehr sinnvoll sein:
Oft unterschätzt, aber sehr hilfreich sowohl für das Anpaddeln als auch für das erneute Rauspaddeln vom Ufer: Die Bodyboard-Flossen. Im Gegensatz zu regulären Taucher- flossen sind diese Flossen kürzer, was einen schnelleren Beinschlag ermöglicht. Hochwertige Flossen sind nahe des Knöchels mit Torsionsversteifungen ausgestattet, um die Effizienz des Beinschlags zu erhöhen. Im Bereich des Fußes sind solche Schwimmflossen weich, um einen hohen Tragekomfort zu gewährleisten. So sind die Bodyboard Fins ein echter Spaß-Boost, denn sie sorgen für eine größere Wellenausbeute und mehr Zeit in der Welle. Aber Vorsicht: Wer die Flossen nicht gewohnt ist, riskiert bei zu intensivem Einsatz einen Krampf, da erstmalige Benutzer die Muskelbelastungen in den Beinen unterschätzen.
Bei einem Waschgang kann es mal passieren, dass die Wucht des Wassers dir die Flossen von den Füßen reißt. Gegen diesen Verlust gibt es extra Leashes, mit denen man die Flosse am Fuß befestigen kann. Kein Muss, kann jedoch praktisch sein.
Im Eifer des Gefechts kann man das Gefühl für die eigene Körpertemperatur mal vergessen. Vorbeugend gegen eine schnelle Auskühlung beim Wellenreiten empfiehlt sich, einen Neoprenanzug bzw. Surfanzug zu tragen. In den Herbst- und Frühjahresmonaten bieten 5-6 mm Neoprendicke in der Regel einen angemessenen Schutz. Im Sommer können je nach Umgebungstemperaturen auch 2-3 mm Neoprendicke ausreichen, ggf. auch als Shorty-Ausführung, also ohne Beine und Arme. Der positive Nebeneffekt des Tragens im Sommer: Der Wetsuit ist ebenfalls ein guter Schutz gegen Sonnenbrand.
Als Alternative zum Surfanzug bietet sich für den Oberkörper in den warmen Sommermonaten ein Lycra (engl. Rashguard) an. Durch den Spandex-Anteil im Stoff zieht sich das Material so dicht zusammen, dass die Shirts einen Lichtschutzfaktor bis zu 50 bieten.
Sie ist quasi unterlässlich, es sei denn man möchte jedes Mal wenn man sein Bodyboard aus der Hand verliert zum Strand schwimmen und es zurückholen :-) Die meisten Hersteller liefern allerdings ihre Bodyboards bereits mit vormontieren Leashes aus. Als Unterscheidungsmerkmale gibt es:
Manche nennen es unnötig, manchen schwören drauf: Das Bodyboard Bag scheidet die Geister. Die Vorteile aus unserer Sicht:
Wie bei allen Sportarten gibt es auch für das Bodyboarding spezifische Sicherheitshinweise, um Unfällen und Verletzungen vorzubeugen. Dazu gehören:
Damit du mit deinem Bodyboard schnell Erfolgserlebnisse hast, hier ein paar Tipps & Tricks für den Anfang:
Wie viele andere Sportarten, die man das erste Mal probiert, ist auch das Paddeln auf einem Bodyboard schwieriger als es auf den ersten Blick aussieht, aber auch kein Zauberwerk:
Insbesondere die Körperhaltung und das Anpaddeln entscheiden darüber, ob der große Moment des Bodyboardens, der "Takeoff", gelingt: Erwischt man die Welle oder rollt sie unter einem durch, ohne den Surfer mitzunehmen? Einige Tipps für eine hohe Wellenausbeute:
Nichts ist ärgerlicher als von einer Welle überrollt zu werden, während man sich ihr nähert. Wir wollen ja auf der Welle surfen und nicht von ihr einen Waschgang
erhalten, herumgewirbelt und auf den Strand geworfen werden. Der beste Weg, um durch das Weißwasser dahin zu kommen, wo die Wellen brechen, ist der so geannte
Duck Dive. Der Trick besteht darin, dich durch Abtauchen unterhalb des Wellenkamms und des Weißwassers zu bringen, und so unter der Welle herzutauchen. Denn unterhalb
der Wasseroberfläche hat eine Welle kaum noch Gewalt. Sobald du das Duckdiving beherrschst, wirst du feststellen, wie viel schneller und Kraft sparender es ist,
wieder nach draußen zu paddeln. Doch wie funktioniert das Duckdiving?
Wenn du dich dem Weißwasser näherst, ergreife die Kanten des Bodyboards nahe der Spitze. Beginne etwa ein bis zwei Meter bevor die Welle dich erreicht damit, die Spitze
unter die Wasseroberfläche zu drücken, indem du dein Körpergewicht auf deine Arme verlagerst und die Arme durchstreckst. Kurz darauf ziehst du ein Knie an, setzt es
auf das Board und drückst das Bodyboard so mit deinem ganzen Gewicht an drei Punkten unter Wasser. Anschließende Arme wieder anwinkeln und mit dem Kopf voran unter
dem Weißwasser bzw. der Welle hertauchen. Das Knie auf dem Board belassen und nach Passieren der Welle einfach mit den Händen die Nose des Bodyboards wieder
nach oben ziehen.
Hier eine Liste der bekanntesten Bodyboard-Hersteller weltweit:
Ein Bodyboard muss einiges aushalten und ist großen Belastungen ausgesetzt. Um den Wert des Boards trotzdem zu erhalten, lohnen sich einige Pflegehinweise: